Generationenkonflikte im Unternehmen: Kommunikationsprobleme und ihre Folgen

Kapital bringt optimale Rendite, wenn es bewusst und perfekt gemanagt wird. Es sich in guter Umgebung mit dem richtigen Risikoprofil arbeiten kann. Heerscharen von Mitarbeitern in den Finance-Abteilungen der Unternehmen unserer Welt zeugen davon, dass Unternehmen das erkannt haben. Auch “Humankapital” braucht optimale Gegebenheiten, um seine volle produktive Kraft entfalten zu können. Und da ziehen Gewitterwolken am Horizont auf.
In der modernen Arbeitswelt treffen unterschiedliche Generationen aufeinander: Traditionalisten, Babyboomer, Generation X, Millennials und Generation Z. Jede dieser Gruppen bringt ihre eigenen Werte, Arbeitsstile und Kommunikationspräferenzen mit. Diese Verschiedenartigkeit kann zu erheblichen Kommunikationsproblemen und Konflikten führen. Nasen werden gerümpft, “Papa erzählt aus dem Krieg” wird gedacht, wenn der Boomer das Wort erhebt – das sind noch die amüsanten Folgen. Wenn sich aber massive Konflikte ergeben, weil “das Junggemüse sich mal wieder gönnt, kein Protokoll zu schreiben” oder “Verbindlichkeit wäre mal ein ganz neuer Ansatz” gestöhnt wird, weil “die Kids” (im Unternehmen) bewährte Basics, die dem Boomer wichtig sind, ignorieren…

Kommunikationsprobleme zwischen den Generationen

1. Unterschiedliche Kommunikationsstile

Ältere Generationen bevorzugen oft formelle Kommunikationswege. Ein persönliches Gespräch oder ein Telefongespräch sind für sie die bevorzugten Mittel, um wichtige Themen zu besprechen. Emails werden präzise und ausführlich formuliert, Meetings sind klar strukturiert und folgen einer festen Agenda. Dass man da bewusst eine nette Anrede formuliert, ist für sie selbstverständlich.

Jüngere Generationen hingegen setzen vermehrt auf digitale Kommunikationstools. Sie nutzen Messaging-Apps, Social Media und kurze, informelle Emails. Für sie ist Schnelligkeit wichtiger als formelle Strukturen. Diese Unterschiede können leicht zu Missverständnissen führen. Wenn ein Millennial eine kurze, prägnante Nachricht sendet, fühlt sich der Babyboomer schnell unhöflich behandelt oder unzureichend wahrgenommen.

2. Erwartungen an die Kommunikationsfrequenz

Die Häufigkeit und Art der Kommunikation können ebenfalls zu Spannungen führen. Ältere Mitarbeiter sind es gewohnt, regelmäßig und ausführlich zu kommunizieren, während jüngere Kollegen oft eine weniger häufige, aber dafür schnellere Kommunikation bevorzugen. Dies kann zu dem Gefühl führen, dass die eine Generation nicht ausreichend informiert oder engagiert ist.

3. Umgang mit Feedback

Der Umgang mit Feedback ist ein weiterer Punkt, der zu Konflikten führen kann. Ältere Generationen erwarten oft konstruktives und direktes Feedback, das in persönlichen Gesprächen gegeben wird. Jüngere Generationen bevorzugen hingegen häufig kontinuierliches, informelles Feedback, das schnell und oft digital vermittelt wird. Dieser Unterschied kann zu Missverständnissen und Frustration führen, wenn Feedback nicht in der erwarteten Form gegeben oder empfangen wird.

Ausblick: Zunehmende Probleme ohne bewusste Maßnahmen

Die aktuellen Kommunikationsprobleme zwischen den Generationen sind nur ein Vorgeschmack auf die Herausforderungen, die noch kommen werden. Die Arbeitswelt wird immer diverser, und neue Technologien verändern die Art und Weise, wie wir kommunizieren und zusammenarbeiten. Ohne bewusste Maßnahmen werden die Konflikte zwischen den Generationen zunehmen.

Maßnahmen zur Nutzung der Verschiedenartigkeit als Ressource

Um die Herausforderungen zu meistern und die Vielfalt der Generationen als Ressource zu nutzen, sollten Unternehmen die folgenden Schritte in Betracht ziehen:

Der “Wo-stehen-wir-Workshop”

Haben wir überhaupt ein Problem? Diese Frage sollte zuallererst geklärt werden. Workshops, professionell durchgeführt mit kreativen Elementen, die Raum schaffen um zu verstehen, ob das Problem bei uns im Unternehmen überhaupt besteht sind ein hervorragendes Mittel. Und Sie sind nicht die erste Unternehmerin oder der erste Unternehmer, der überzeugt ist, dass das in seinem Unternehmen keine Rolle spielt! 😉

Förderung der Kommunikationskompetenz

Schulungen und Workshops, die auf die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten abzielen, können dazu beitragen, das Verständnis für unterschiedliche Kommunikationsstile zu erhöhen. Mitarbeiter lernen, wie sie effektiv mit Kollegen verschiedener Generationen kommunizieren können.

Etablierung von Mentoring-Programmen

Mentoring-Programme, bei denen ältere und jüngere Mitarbeiter zusammenarbeiten, können den Austausch von Wissen und Erfahrungen fördern. Ältere Mitarbeiter können ihr Wissen und ihre Erfahrung weitergeben, während jüngere Kollegen neue Technologien und moderne Arbeitsweisen einbringen.

Flexibilität und Anpassung der Kommunikationsmittel

Unternehmen sollten flexible Kommunikationsstrategien entwickeln, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Generationen gerecht werden. Dies kann die Einführung von verschiedenen Kommunikationskanälen umfassen, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter auf die für sie geeignete Weise erreicht werden.

Schaffung einer inklusiven Unternehmenskultur

Eine Unternehmenskultur, die Vielfalt und Inklusion fördert, kann dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und das Verständnis zwischen den Generationen zu verbessern. Regelmäßige Team-Building-Aktivitäten und generationenübergreifende Projekte können dazu beitragen, eine harmonische und produktive Arbeitsumgebung zu schaffen.

Fazit

Die Verschiedenartigkeit der Generationen in Unternehmen birgt großes Potenzial, Sie ist ein Teil einer Unternehmenskultur, die die Diversität der Mitarbeiter als Ressource erkennt. Sie kann aber auch zu erheblichen Kommunikationsproblemen und Konflikten führen. Ohne bewusste Maßnahmen werden diese Probleme in Zukunft weiter zunehmen. Unternehmen, die die Vielfalt als Ressource und Potenzial erkennen und diese Potenzial zielgerichtet fördern, können jedoch von den unterschiedlichen Stärken der Generationen profitieren und eine innovative und dynamische Arbeitsumgebung schaffen. Eine effektive Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Generationen ist der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg und Zufriedenheit am Arbeitsplatz.


Selbstwirksamkeit

Stellen Sie sich vor, Sie stehen am Ufer eines mächtigen Flusses. Auf der einen Seite liegt das vertraute Land des Arbeitslebens, das Sie jahrelang gekannt haben. Auf der anderen Seite, getrennt durch das fließende Wasser, liegt das unbekannte Territorium des Ruhestands. Wie bauen Sie eine Brücke, um diesen Fluss zu überqueren? Ein Baustein dieser Brücke ist Selbstwirksamkeit.


Was ist Selbstwirksamkeit?

Es ist die Zuversicht in die eigene Fähigkeit, Herausforderungen meistern zu können. Warum ist dieser Glaube so entscheidend, wenn es um den Übergang in den Ruhestand geht?

Denken Sie an die vielen Male zurück, als Sie vor einer Herausforderung standen. Haben Sie nicht oft festgestellt, dass Ihr Glaube an sich selbst der Schlüssel war, um diese Herausforderung zu überwinden? Für Menschen, die vor dem Übergang in den Ruhestand stehen, ist dieser Glaube wichtiger denn je.
Das Gefühl von Selbstwirksamkeit lässt uns eine positive Haltung gegenüber einer Herausforderung einnehmen. Und wir wissen, dass Menschen in positiver Haltung viel kreativer, resilienter und kraftvoller agieren können. Mit dem Gefühl von Selbstwirksamkeit sind wir in der Lage, viel bessere Ergebnisse zu erzielen – unabhängig von den sonstigen Rahmenbedingungen.

Arbeit und Ruhestand. Zwei Welten, die auf den ersten Blick so unterschiedlich erscheinen. Die eine ist geprägt von Terminen, Aufgaben und Verantwortung, die andere von Freiheit, Entspannung und Selbstbestimmung. Doch in beiden Welten ist eines gleich: Wenn wir an uns selbst glauben und uns unserer Möglichkeiten und Fähigkeiten bewusst sind, fühlen wir uns stark und zuversichtlich das Unbekannte zu gestalten.

Thomas, ein Freund von uns, erzählte uns einmal folgende Anekdote:
Er nahm sich das Einrad, das seine Tochter zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte, das aber ungenutzt in der Garage verstaubte. Bei seinem ersten Versuch gelang es ihm nichtmal, sich auch nur eine Sekunde auf dem Rad zu halten. Jeder, der das einmal versucht hat, weiß wie verunsichernd dieser erste Versuch ist.
Doch Thomas blieb dran, übte hartnäckig. Schon nach vier Wochen, in denen er jeden Tag ein wenig übte, gelang es ihm, etwa 80m – ohne sich abzustützen – mit dem Einrad zu fahren.
Thomas war begeistert, ihm war etwas für ihn Unvorstellbares gelungen, mit seinen eigenen Kräften und Fähigkeiten hatte er etwas erreicht, das er zuvor nicht im Ansatz konnte.
Thomas hat sich dieses Erlebnis immer, wenn er vor einer neuen Herausforderung stand, die ihn einschüchterte und bei der er nicht sicher war, wie er sie bestehen sollte, vor Augen geführt. Das gab ihm Zuversicht, dass er auch andere schwierige Situationen bewältigen kann.
Thomas hatte Selbstwirksamkeit in einer Situation größter Unsicherheit erfahren.
So wie für viele Menschen der Übergang in den Ruhestand? Eine Situation, für viele geprägt von der Angst vor dem Unbekannten. Oder der Sorge, nicht mehr gebraucht zu werden. Oder von der Befürchtung, dass die Tage lang und leer sein könnten.

Selbstwirksamkeit ist auch hier ein “Game-Changer”:
Wenn wir an uns selbst glauben, können wir jede Herausforderung meistern.
Wir können neue Hobbys entdecken, uns ehrenamtlich engagieren oder einfach die Freiheit genießen, die der Ruhestand bietet.

Aber wie stärken wir diesen Glauben an uns selbst?

Indem wir uns an Situationen erinnern, wo es uns gelungen ist, uns in einer schwierigen Situation zu bewähren, gut zu agieren, erfolgreich zu sein – im Kleinen wie im Großen.. Jeder von uns hat solche Situationen überlegt. Und wenn uns selbst keine einfällt, ist es immer eine gute Idee, Wegbegleiter zu fragen. Denn der objektive Blick auf eigene Erfolge und Bewährungsproben ist uns selbst manchmal verstellt.
Teilnehmer in unseren Seminaren können schonmal stolz darauf sein, dass sie sich der Herausforderung stellen, sie aktiv angehen und sich kompetente Unterstützung geholt haben. Man muss ja nicht immer gleich Einrad fahren lernen….

Der Übergang in den Ruhestand ist nicht das Ende, sondern der Beginn eines neuen Kapitels. Ein Kapitel, das genauso spannend, erfüllend und bedeutungsvoll sein kann wie die vorherigen. Es liegt an uns, wie wir dieses Kapitel gestalten. Und mit der Kraft der Selbstwirksamkeit an unserer Seite gibt es nichts, was wir nicht erreichen können.

Schlussgedanke

Wenn Sie auch gerade am Ufer des Flusses des Lebens stehen und auf das unbekannte Land des Ruhestands blicken, bauen Sie mit Selbstwirksamkeit Ihre ganz persönliche Brücke und treten Sie mutig in das nächste Kapitel Ihres Lebens ein.
Selbstwirksamkeit ist ein wichtiger Baustein unserer Seminare und unseres Ruhestandscoachings – neben vielen anderen bewährten Tools und Vorgehensweisen, die es Menschen erleichtern, ihre neue Lebensphase zu gestalten.
Und keine Sorge, Einradfahren muss bei uns keiner mehr lernen!


Martin Buber und der politische Zirkus: Ein Appell für das wahre Gespräch

„Wo aber das Gespräch sich in seinem Wesen erfüllt, zwischen
Partnern, die sich einander in Wahrheit zugewandt haben, sich
rückhaltlos äußern und vom Scheinenwollen frei sind, vollzieht
sich eine denkwürdige, nirgendwo sonst sich einstellende
gemeinschaftliche Fruchtbarkeit“
Martin Buber


Martin Buber, ein bedeutender jüdischer Philosoph hat mit seinen Gedanken über den Dialog und die zwischenmenschliche Beziehung die Grundlage für viele Diskussionen über Kommunikation und Gemeinschaft gelegt. Sein Zitat beschreibt die Essenz eines gelungenen und authentischen Gesprächs – eines echten DIALOGES.

Stars in der Manege

Wenn man den politischen Diskurs in Deutschland heute betrachtet, könnte man glatt meinen, man beobachte eine ausufernde Zirkusvorstellung. Die Parteien vollführen ihre Kunststücke am politischen Seil, stets bemüht, ihre Rivalen in die Fallen zu locken. Statt sich um die eigene Nummer zu kümmern, wird lieber nach dem nächsten Fehler des anderen gejagt. In diesem bunten Spektakel vergessen viele, dass die wahre Magie in einem tiefgründigen, ehrlichen Austausch liegt. Und genau hier kommt der weise Martin Buber ins Spiel mit seinen Gedanken über das authentische Gespräch.

Der Zirkus der Entfremdung

Wir befinden uns in einer politischen Zelt voller Jongleure, die ständig mit dem Ball der Kritik jonglieren. Während sie ihre Künste zeigen, sitzen die Zuschauer – die Wähler – zwar am Rand, fühlen sich jedoch mehr als enttäuschte Zuschauer, denn als begeisterte Fans. Statt schöner Akrobatik sehen sie den Wettlauf um die beste Verleumdung. Die Schergen mit den farbigen Anzügen scheinen viel mehr damit beschäftigt zu sein, den anderen ins Stolpern zu bringen, als das eigene Programm zu präsentieren. Wo bleibt die Verzauberung, die echte Verbindung?

Rückhaltlose Äußerungen: Die ungefilterte Vorstellung

Buber predigte das Bild des „rückhaltlosen Ausdrucks“ – ein Konzept, das im politischen Zirkus oft vergessen wird. Stellen Sie sich vor, jeder Politiker​ würde die Maskerade ablegen und seine wahren Gedanken in einem ehrlichen, verständlichen Gespräch äußern. Statt die Manege mit leerem Geschwätz zu füllen, könnten sie uns an ihren tiefen Überzeugungen teilhaben lassen. Es wäre, als würden sie uns mit revolutionären Tricks begeistern, die das Publikum zum Staunen bringen und das Vertrauen in die Kunst – äh, in die Politik – zurückgewinnen.

Der Druck des Scheins: Der Clown in der Maske

In der Manege des aktuellen politischen Zirkus ist der Clown oft der Lauteste. Politiker, die in der Hoffnung auf kurzfristigen Applaus mit übertriebenen Darbietungen glänzen, verlieren die Sicht auf das Wesentliche. Sie tragen ihre bunten Masken, um die Wähler mit Phrasen zu verblüffen, während die echte Arbeit im Hintergrund leidet. Buber würde uns mahnen, die Fassade abzulegen und unsere echten Farben zu zeigen – denn das Publikum sehnt sich nach Authentizität. Es braucht keine aufgesetzten Scherze, sondern echte Geschichten und Ideen, um das Herz zu erreichen.

Gemeinschaftliche Fruchtbarkeit: Der magische Zirkus der
Einigkeit

Lasst uns mutig sein, für einen Augenblick die Manage betreten und die Vorstellung ein wenig umgestalten. Lasst uns die Politiker dazu ermutigen, ihre Talente zu einem gemeinsamen Ziel einzusetzen. Lasst und den Anstoß für eine ganz neue Art des politischen Dialogs geben. Buber beschreibt diese „gemeinschaftliche Fruchtbarkeit“ als eine magische Verschmelzung, die neue Ideen und Lösungen hervorrufen kann. Wenn die Akrobaten beginnen, im Tandem zu arbeiten und einander zu unterstützen, können sie beeindruckende Nummern auf die Beine stellen, die das Publikum in Staunen versetzen – und das Vertrauen der Menschen in das politische System erheblich stärken.

Fazit: Die nächste Vorstellung

Es ist also an der Zeit, den politischen Zirkus neu zu gestalten. Wenn die Parteien ihre Rivalitäten hinter sich lassen und an einem Strang ziehen, können sie nicht nur das Spektakel retten, sondern auch das Herz der Wähler zurückgewinnen. Lassen Sie uns aufstehen und der Manege der echten Gespräche und Ideen beiwohnen! Das Publikum – also wir, die Bürger – möchte keine stumpfen Kritiken mehr sehen, sondern eine fesselnde Vorstellung echter Politikkunst. Ein ehrlicher und offener Dialog könnte das Geheimnis hinter dem Vorhang sein, dass uns alle begeistert und den politischen Zirkus zu einer Arena des Vertrauens und der Zusammenarbeit verwandelt.
Packen wir es an!


Manege frei für den Drahtseilakt der Generationen

Stellen Sie sich vor, ein Projektmeeting oder ein Veränderungsprozess sind wie eine große Zirkusvorstellung. Die Manege ist der Konferenzraum, die Partner an den Tischen sind die Artisten, die sich darauf vorbereitet haben, eine beeindruckende Show abzuliefern. Doch während einige majestätisch durch die Luft fliegen und Kunststücke vollbringen, scheinen andere stuck in der Rolle des skeptischen Publikums zu sein – vor allem, wenn verschiedene Generationen aufeinandertreffen. Hier kommt wieder der weise Martin Buber ins Spiel, dessen Gedanken über den Dialog und das echte Gespräch auch im Unternehmenszirkus von Bedeutung sind.


Der Zirkus der Dienstältesten und Neulinge

In vielen Unternehmen verbringen verschiedene Generationen Zeit miteinander im Zelt der Zusammenarbeit. Da sind die erfahrenen „Zirkusdirektoren“, die seit Jahren die Geschicke lenken, und die frischen „Löwenbändiger“, die neue Ideen ins Zelt bringen. Doch manchmal kommt es zu einem faszinierenden, aber chaotischen Durcheinander. Die Älteren verwenden oft ihre bewährten Tricks, während die Jüngeren nach neuen, frischen Ansätzen rufen. Der Dialog zwischen den Generationen kann sich zum echten Jonglageakt entwickeln, doch zu oft wird er von Missverständnissen und Vorurteilen behindert.

Rückhaltlose Äußerung: Ein Tanz im Zelt

Buber spricht von einer „rückhaltlosen Äußerung“. In der Zirkusmanege der Teammeetings könnte dies bedeuten, dass jeder Artistenpartner den Mut aufbringt, seine Gedanken und Ideen ungefiltert zu teilen. Stellen Sie sich vor, was passiert, wenn die erfahrenen Akrobaten und die jungen Clowns zusammenarbeiten, um eine gemeinsame Choreografie zu entwickeln. Die Älteren könnten ihre Techniken und ihr Wissen einbringen, während die Jüngeren neue Perspektiven und innovative Ansätze beisteuern. Es entsteht eine Symbiose, die das gesamte Team antreibt!

Freiheit vom Scheinenwollen: Authentizität als Schlüssel

Im Zirkus der Arbeit gibt es oft den Druck, die perfekte Vorstellung abzuliefern. Mitarbeiter jonglieren mit Erwartungen, die nicht nur von der Führungsebene, sondern auch von Kollegen aus anderen Generationen ​kommen. Durch das Streben nach „Scheinenwollen“ wird die Freiheit, authentisch zu sein, eingeschränkt. Buber würde uns herausfordern, diese Maske abzulegen. Authentizität findet immer Anklang – egal ob alt oder jung! Wenn sich alle in der Manege trauen, sie selbst zu sein, egal ob als erfahrene Elefantendompteure oder unerfahrene Zirkuskünstler, kann eine kreative Atmosphäre entstehen, die neue Ideen und Lösungen hervorbringt.

Gemeinschaftliche Fruchtbarkeit: Der Zirkus der Zusammenarbeit

Wenn wir die Künste der verschiedenen Generationen geschickt vereinen, können wir die „gemeinschaftliche Fruchtbarkeit“ Buber’s erleben. Stellen Sie sich ein kraftvolles Team vor, das sich vereint, um ein Meisterwerk zu schaffen. Es ist, als ob verschiedene Zirkustiere – der agile Löwe, der flinke Affe und der majestätische Elefant – ihre Talente vereinen, um eine unvergessliche Show auf die Beine zu stellen. Gemeinsam finden sie Lösungen, die sie alleine niemals erreicht hätten. Dabei wird die Bühne nicht nur mit neuen Ideen erleuchtet, sondern auch das Vertrauen zwischen den Protagonisten, also den Generationen gestärkt.

Fazit: Ein neues Zirkuskonzept für die Zukunft

Es ist an der Zeit, den Zirkus der Projektmeetings und Veränderungsprozesse neu zu denken. Wenn wir beginnen, über Generationen hinweg Brücken zu bauen und uns auf den Dialog einzulassen, wie Buber es vorschlägt, können wir einen Raum schaffen, in dem Ideen fließen und Kreativität gedeiht. Spielen wir mit dem Gedanken, dass unsere Meetings das Zelt des Lebens sind, in dem wir alle – alt und jung, erfahren und unerfahren –als gleichwertige Artisten auftreten können. Ein ehrlicher, offener Austausch zwischen den Generationen könnte der Schlüssel zum Erfolg in der Manege der Unternehmen sein und die Show auf ein neues Level heben!
Lasst uns die Zirkusvorstellung beginnen!


Die Alten von heute sind die Jungen von gestern - eine kurze Geschichte

Ich möchte eine eine kleine Geschichte mit Ihnen teilen, die der Schriftsteller Johann Peter Hebel zu Papier gebracht hat und die ich im Buch „Der kalte Krieg der Generationen“ von Johannes Mantel, dem ich an dieser Stelle für diese Inspiration herzlich danken möchte, gefunden habe:

Ein Sohn ging mit seinem Vater, welcher durch Alter und Kränklichkeit freilich wunderlich geworden war, so übel um, dass dieser wünschte, in ein Armenspital gebracht zu werden. Das im nämlichen Orte war. Dort hoffte er, wenigstens bei dürftiger Pflege von den Vorwürfen frei zu werden, die ihm daheim die letzten Tages seines Lebens verbitterten. Das war dem undankbaren Sohn ein willkommenes Wort. Ehe die Sonne hinter den Bergen hinabging, war dem armen alten Greis sein Wunsch erfüllt. Aber er fand im Spital auch nicht alles so, wie er es wünschte. Wenigstens ließ er seinen Sohn nach einiger Zeit bitten, ihm die letzte Wohltat zu erweisen und ihm ein paar Leintücher zu schicken, damit er nicht alle Nacht auf bloßem Stroh schlafen müsste. Der Sohn suchte die zwei schlechtesten Tücher die er hatte, heraus und befahl seinem zehnjährigen Kind, sie dem alten Murrkopf ins Spital zu bringen. Aber mit Verwunderung bemerkte er, dass der kleine Knabe vor der Tür eines dieser Tücher in einem Winkel verbarg, und folglich dem Großvater nur eines davon brachte. „Warum hast du das getan?“ fragte er den Jungen bei seiner Zurückkunft“. „Zur Aushülfe für die Zukunft“ erwiderte der dieser kaltherzig, „wenn ich Euch, oh Vater! auch einmal in das Spital schicken werde.“

Die Alten von heute sind die Jungen von gestern. So wird es immer sein. Achten wir darauf, dass der Umgang unter ihnen würdevoll und von Respekt getragen ist. Warum? Weil alle Zeit die einen für die anderen sorgen. Das mit Freude und Fürsorge zu tun, ist nicht nur das höchste Gut, das wir uns bescheren können, sondern die ergiebigste Quelle für Kraft, Kreativität und ein erfülltes Leben.


Ein Brief an einen Freund - so entstand Decisions Unlimited

Eher Lehre oder Studium? Fleißiges Mitarbeiten oder Führungsverantwortung? Die Digitalisierung im Unternehmen vorantreiben oder noch eine Weile auf altbewährte Methoden setzen? Bis zum bitteren Ende durcharbeiten oder selbstbestimmt in einen erfüllten Ruhestand wechseln und das Leben in vollen Zügen geniessen? In der Heimat bleiben oder auswandern? Eine Immobilie erwerben oder weiter zur Miete wohnen?
Das alles will gut überlegt sein. Oft fühlen wir uns bei diesen Entscheidungen allein. Dann wünschen wir uns jemanden an unserer Seite der unseren Blick schärft und uns kompetent und vertrauensvoll durch den Prozess der Entscheidung führt.

Decisions Unlimited wurde gegründet, um diesen Wunsch Realität werden zu lassen. Frei nach dem Motto: „Entscheiden ist einfach. Wenn man weiß, wie es funktioniert!“ coachen wir durch anspruchsvolle Entscheidungsprozesse.


„Schau mich nicht so an! Ich weiss, du denkst, ist doch klar wie ich mich entscheiden werde. Die Veränderung ist auch tatsächlich verlockend. Aber glaub mir, so einfach ist das nicht. Du siehst das Geld und die Möglichkeit, in der Zukunft mitgestalten zu können. Und ja, das sehe ich auch. Doch außerdem sehe ich, was das für meine Familie, meine Freundschaften und meinen Sport bedeuten kann. Und weißt Du, Geld ist nicht alles! Was soll ich damit, wenn mein Leben vielleicht irgendwann nur noch aus Arbeit besteht. Andererseits, das Ferienhaus auf Usedom, von dem wir alle schon so lange träumen, das könnten wir uns dann vielleicht sogar leisten. Oh Mann, das ist echt eine schwere Entscheidung! Und du bist mir grad gar keine Hilfe. Was mache ich denn jetzt?“

Solche oder ähnliche Situationen gehören zum Leben. Jeder kennt sie. Jeder hat sie schon erlebt. Und jeder hat eine Vorstellung davon, wie schwer sie sein können. Doch müssen sie das denn, schwer sein? Entscheidungsprozesse sind mehr als nur die Wahl zwischen der einen oder der anderen Option. Sie sind ein Weg, auf dem wir uns selbst, unsere Situation, unsere Potenziale und die Chancen, die uns das Leben bietet, erkennen und nutzen können. Sie zu beherrschen bietet uns die Möglichkeit, das eigene und das Leben anderer Menschen zu bereichern.

Der Startschuss für unsere Vision

Wir lernten uns vor vielen Jahren in Hamburg, auf den Fluren eines Versicherungsunternehmens kennen, dessen Marktauftritt wir noch immer aus der Entfernung verfolgen und dem wir uns nach wie vor verbunden fühlen. Es waren damals kaum drei Worte gewechselt, dann hatte es gefunkt. Wann immer ich in der Stadt war, trafen wir uns, mal an Deinem Schreibtisch, mal in einem gemütlichen Restaurant zum Mittagessen. Immer war die Zeit viel zu schnell vorbei, weil wir gefühlt absolut noch nicht fertig waren, unsere Sicht auf die Welt und auf das, was uns lieb und teuer ist, auszutauschen. Wir mochten uns ohne genau zu wissen warum. Der Begriff „Werte“ war in dieser Zeit noch nicht sehr populär und so erkannten wir erst viel später, dass genau sie es waren, was uns verband. Viele unserer Werte waren gleich. Und dort wo es Differenzen gab, haben wir immer versucht, den Anderen in seiner Sprache und seinem Handeln zu verstehen, statt ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Ich kann heute sagen, wir lernten schon damals voneinander, ohne dass das je Programm gewesen wäre.

Jahre vergingen in denen wir uns zwar etwas aus den Augen verloren, uns im Geiste aber dennoch nah waren. Es waren intensive Jahre. Du wurdest Vorstandsvorsitzender in der Tochter eines weltweit erfolgreichen Versicherungskonzerns. Mein Verantwortungsbereich für die Verkaufsförderung und Weiterbildung in einem Allfinanzunternehmen wurde größer. Wenngleich wir in dieser Zeit kaum Kontakt miteinander hatten, spürten wir doch beide, dass sich in der Welt der Unternehmen etwas einschlich, was ich inzwischen als „unternehmenshygienischen Double Bind“ bezeichne: Während unzählige Unternehmen den wertschätzenden Umgang mit ihren Mitarbeitern zum Programm erklären und entsprechende Leitmotive formulieren, zeigen sie in der Praxis, getrieben durch Einsparungspotenziale und dem intensiven Ausschöpfen auch der letzten menschlichen Ressource, häufig ein ganz anderes Gesicht. Das war nicht mehr unsere Werte-Welt. Ohne dass wir es voneinander wussten, lösten wir unsere Verträge und wagten uns in die Welt der Selbständigkeit. Wir hatten beide, darüber haben wir uns später ausgetauscht, nur ein Ziel: Wir wollten unsere Werte leben und dafür alles in die Waagschale werfen, was wir gelernt, erlebt und uns angeeignet hatten. Im Mittelpunkt all dessen, was wir in Zukunft tun wollten, sollte der Mensch stehen. Wir bildeten uns weiter, schmiedeten Partnerschaften und erschlossen uns spannende Handlungsfelder.

Über Wege, die wieder zusammenführen

Im Sommer 2022 führten unsere Wege uns wieder zusammen. Beide mit einer erfolgreichen Startphase als Unternehmer und der Gewissheit im Gepäck, die eigene Vision Wirklichkeit werden lassen zu können. Du erkanntest die menschliche ebenso, wie die wirtschaftliche Dynamik meiner Vision, die mich zum Begleiter bei anspruchsvollen unternehmerischen und persönlichen Entscheidungsprozessen machte. Du hattest verstanden, dass ich dabei vor allem die Kraft der Generationen nutzen wollte. Ich wiederum schätzte vom ersten Augenblick Deine Weitsicht, Dein Verständnis für das, was ein Unternehmen stark macht oder schwächt, und Dein Gespür für den richtigen nächsten Schritt im richtigen Moment.

Gemeinsam entwickelten wir aus dem Gold Campus, einer von mir im Jahre 2021 gegründeten Plattform zum Thema Entscheidungen, das Format DU Decisions Unlimited. Uns eint die absolute Gewissheit, dass wir auf diesem Campus der Entscheidungen ganz private Menschen ebenso, wie Unternehmen und Organisationen dafür begeistern können, Entscheidungen, als Chance zu sehen. Vor allem die, die große Veränderungen zur Folge haben können, um sich selbst, das Unternehmen und vielleicht sogar den Markt zu verändern.

Willkommen bei Decisions Unlimited

Eine Vision zu haben, ist etwas unendlich Bereicherndes. Die Gedanken daran ebenso, wie jeder einzelne Schritt in der Umsetzung, stiften ein Maß an Glück und Zufriedenheit, dass schwer in Worte zu fassen ist. Bei alledem einen Freund an seiner Seite zu wissen, der diese Vision nicht nur teilt, sondern sie als Partner mit eigenen Gedanken und Ideen bereichert und ihr dabei zu großartigem Wachstum verhilft, ist ein Geschenk, dass zu würdigen mit Worten kaum möglich ist. Diese Zeilen sind lediglich der Versuch, es zu tun.

Gemeinsam ist die Idee für du Decisions Unlimited entstanden.

  • Auf dieser Plattform geben wir mit Generationen Unlimited Unternehmen die Chance, die schier unerschöpfliche Kraft der Generationen für den betrieblichen Erfolg zu nutzen und dabei eine Atmosphäre des Vertrauens und der kollegialen Zuwendung zu schaffen.
  • Wir begleiten und coachen mit Ruhestand Unlimited Menschen aktiv bei Ihrer Entscheidung für einen erfüllten Ruhestand und damit ein bereicherndes Leben nach großer Verantwortung, medialer Aufmerksamkeit und permanenter Anerkennung.
  • Wir geben last but not least mit Entscheidungen Unlimited vielen Menschen die Möglichkeit, Methodik in Entscheidungsprozessen zu erlernen und dabei zu erleben, dass Entscheiden einfach ist, wenn man weiß, wie es geht.
  • Wir begleiten und coachen mit Führung Unlimited Menschen, ihre Entscheidung, in die Führungsverantwortung zu gehen, verantwortlich, ökologisch klug und nachhaltig belastbar zu treffen.
  • Wir begeistern und begleiten mit Partners Unlimited Unternehmen dafür, Partnerschaften zu schließen, die ihnen zu Wachstum und zusätzlicher Anerkennung und Bekanntheit verhelfen.

Wenn wir unsere Kompetenz, unsere Leidenschaft und unsere Liebe für die Menschen kraftvoll auf die Straße bringen, werden wir ein klein wenig die Welt verändern. Dafür danke ich Dir!


Eine schicksalhafte Begegnung

Endlich wieder Sonne. Nach einer verregneten Ewigkeit, die leider auch ein Spiegel seiner aktuellen Gemütsverfassung war, hatte Paul sich schnell entschlossen, diese farbenfrohe Herbststimmung zu nutzen, und sich zu einem ausgedehnten Spaziergang aufgemacht. Schon seit Tagen trieben ihn Unsicherheit und Zweifel um. Er war kurz davor allen Mut zusammen- zunehmen und sich von seinem Arbeitgeber zu trennen, um endlich das zu tun, was er schon immer am liebsten tat – Menschen ein kluger Begleiter in Entscheidungssituationen sein. Nachdem er anfangs nur mit klugen aber gern genommenen Ratschlägen aufwarten konnte, hatte er irgendwann verstanden, dass Menschen nur dann einer Entscheidung engagiert und mit Durchhaltevermögen folgten, wenn sie diese Entscheidung selbst
verantwortungsvoll vorbereitet und mit allen relevanten Punkten im Blick getroffen hatten. Genau dazu wollte er sie ermutigen. Bei diesem Prozess wollte er sie begleiten. Er war sich sicher, dass er das gut hinbekommen und damit seinen Lebensunterhalt bestreiten könnte. An manchen Tagen. Und dann waren diese Tage wie dieser, an dem er genau daran zweifelte. Die letzte Gehaltserhöhung machte die Entscheidung nicht leichter.
Während er so vor sich hin sinnierte, sah er in einiger Entfernung die Bank. Sie stand direkt am Rand des Waldes. Darauf sitzend würde er einen fantastischen Blick ins Land haben. Er steuerte darauf zu und bemerkte auf den letzten Metern den älteren Mann, der dort saß und das Gesicht der Sonne zuwandte. Erwirkte nachdenklich, während sich sein Blick scheinbar in den sanft geschwungenen Hügeln und das weite Land vor ihnen verlor.
„Hallo“, sagte Paul freundlich. „Darf“ ich mich zu ihnen setzen?“ Der ältere Mann lächelte und nickte. „Natürlich, mein Junge, Setzen sie sich gerne.“
Nach einer Pause, in der sie beide die unglaubliche Aussicht genossen, begann der Mann zu erzählen. Er berichtete von seiner langen Karriere als Direktor einer pädagogischen Fachschule, von unzähligen Momenten voller Stolz auf Erreichtes und ebenso solchen, die ihn in all den Jahren auch mal traurig machten und zweifeln ließen. Nun, da er seit wenigen Wochen im Ruhestand war, erinnerte er sich immer öfter an seine Träume und an all die wichtigen Weichen im Leben, wo er sich gegen sie entschieden hatte.
Paul erlebte den Mann nachdenklich und seinen verpassten Chancen
hinterher trauernd. Das berührte ihn zwar peinlich, hatte er ihn doch scheinbar in einem sehr intimen Augenblick gestört. Andererseits erkannte er sich selbst in der Geschichte des Mannes wieder. Und so erzählte er ihm von seinen eigenen Träumen und davon, wie er schon als junger Mann eine große Leidenschaft entwickelt hatte, Menschen in wichtigen Entscheidungsprozessen zu begleiten. Er erzählte ihm, dass auch er sich für einen anderen beruflichen Weg entschieden hatte und ihm immer stärkere Zweifel gekommen sind, ob er sich selbst richtig entschieden hatte. Und er erzählte ihm, dass er kurz davor sei, seine jetzige Anstellung aufzugeben und sich als Entscheidungscoach selbständig zu machen. Er sprach voller Leidenschaft über seine Vision, anderen zu helfen, ihre Bestimmung zu finden und mutig ihren Weg zu gehen.
Der ältere Herr lauschte aufmerksam und war tief berührt von Pauls Ideen und seiner Leidenschaft. Was hatte das Schicksal mit dieser Begegnung im Sinn? Wollte es etwa, dass er seine eigenen Erfahrungen und sein Wissen an diesen jungen Mann weitergeben solle, in vielleicht sogar bei der Verwirklichung seiner Idee zu begleiten?
Nachdem Paul geendet hatte, sagte der Mann nachdenklich zu ihm: „Mein Junge, Deine Geschichte hat mich sehr berührt. Es scheint, als hättest Du eine große Leidenschaft und ein ebenso großes Potenzial. Anderen zu helfen. Was meinst Du, vielleicht könnten wir gemeinsam etwas ganz besonderes aufbauen?“
Paul war sehr erstaunt über diese Reaktion auf seine Geschichte. Tief in seinem Inneren spürte er aber auch eine große Dankbarkeit. Was hatte das Schicksal mit dieser Begegnung vor?
Die beiden Männer verbrachten den restlichen Nachmittag damit, der Vision, die sich anschickte, eine gemeinsame zu werden, ein Gesicht und spannende Inhalte zu geben. Als die Sonne tief stand verabschiedeten sich, nicht ohne sich bereits für den nächsten Tag zu verabreden. Sie hatten Feuer gefangen für eine Idee, welche für sie beide die Verwirklichung eines Traumes bedeuten konnte. Und auch wenn sie aus zwei verschiedenen Generationen stammten, fühlten sie, dass sie gemeinsam etwas großes gestakten können. Schon nach wenigen Wochen hatten sie eine solide Grundlage für ihre Partnerschaft geschaffen. Der junge Paul konnte seine Leidenschaft verwirklichen und der ältere Mann
fand eine neue Erfüllung in seinem Ruhestand. Noch vor Jahresfrist erblickte das Unternehmen „Wege finden“ das Licht der Welt und es wurde schnell bekannt für seine vertrauensvolle und kompetente Begleitung in Entscheidungsprozessen.

Die Geschichte von Paul und dem älteren Mann zeigt uns, dass es nie zu spät ist, unsere Träume zu verfolgen und das Begegnungen manchmal zu unerwarteten Wendepunkten in unserem Leben führen können. Sie erinnert uns daran, dass Altersunterschiede keine Barrieren sind, sondern eine wertvolle Quelle von Knowhow, Erfahrung und Weisheit darstellen können.


Müßiggang ist aller Laster Anfang

„Müßiggang ist aller Laster Anfang“
Benedikt von Nursia


Ist das so? Es gab eine Zeit, in der stand derjenige, der arbeiten musste, am Rande einer Gesellschaft von Freien. Was den Freien vom Sklaven unterschied, war die Muße, also die Möglichkeit sich mit den wirklich wichtigen Dingen wie Philosophie, Kunst und Recht zu beschäftigen. In dieser Zeit ging man sogar davon aus, dass Arbeit um des Erwerbs Willen den Charakter schädige. Menschen, die arbeiteten, um sich und ihre Familien zu ernähren, hatten aus diesem Grund nie die Chance, ein öffentliches Amt auszuüben.
Ist Müßiggang also tatsächlich aller Laster Anfang? Oder ist er vielleicht sogar das höchste Ziel? Benedikt von Nursia, hat eine Antwort auf diese Frage. Für ihn ist Müßiggang eine Weiterentwicklung der Muße, eine für ihn zugegebenermaßen unerfreuliche. Während Müßiggang zu einer grundsätzlichen Ablehnung irgendetwas zu tun führen kann, ist Muße die Chance für eine willkommene Beschäftigung. Etwas zu tun, was Freude macht, schafft Lust auf das Leben und setzt Energie frei. Benedikt spricht von der Balance zwischen aktivem und kontemplativem Leben der Mönche. Ore et labore et lege – bete, arbeite und lese! In die heutige Zeit übertragen könnte es bedeuten: Arbeite, erhole dich und bilde dich!
Der deutsche Philosoph Immanuel Kant gab diesem Kontext eine neue Qualität indem er sagte: „Je mehr wir beschäftigt sind, je mehr fühlen wir, dass wir leben.“ Dieses Verständnis des Verhältnisses von Arbeit zu Muße ist allerdings nicht nur Triebkraft für außergewöhnliche Leistungen, sondern birgt auch die Gefahr, die Balance zwischen beiden Polen zu verlieren.
Und genau das stelle ich bei Begegnungen und Gesprächen mit Menschen unterschiedlichster sozialer Hintergründe immer wieder fest: Sie bemessen die Qualität ihrer Lebenszeit, nach der Intensität und den Ergebnissen ihrer Arbeitszeit. Und wenn das für viele im​ Laufe ihres Arbeitslebens nicht schon ein ernstes, nicht selten auch gesundheitliches Problem mit sich bringt, so setzt dieses spätestens oft in dem Augenblick ein, in dem eine neue Lebensphase beginnt: Der Ruhestand.
Bereits wenn diese Phase lange angekündigt und geplant vollzogen wird, stehen viele Betroffene vor der Herausforderung, den Wert ihres Daseins neu bemessen zu müssen, fehlen ihnen doch jetzt die außergewöhnlichen Ergebnisse ihrer Arbeitsleistung als wesentliche Messgröße. Doch wieviel schlimmer trifft es diejenigen, die plötzlich, unerwartet und vielleicht sogar in einem kurzen aber emotional schmerzhaften Prozess aus ihrem Arbeitsleben herauskatapultiert werden? Für sie fällt nicht nur die zuvor beschriebene Messgröße weg, sondern sie sehen sich darüber hinaus auch noch mit einer gefühlten Aberkennung der Qualität und des Mehrwertes ihrer Arbeit in der Vergangenheit konfrontiert.
Das ist die Geburtsstunde von Krankheiten. Und ganz oben auf dieser Liste steht die Erkrankung der Seele. Sie ist verletzt. Sie sucht Halt. Und sie sieht die Chance, sich noch einmal zu zeigen und wertvolle Signale zur Frage aller Fragen zu senden: Warum bin ich hier? Was ist mein Auftrag? Was erfüllt mich? Womit möchte ich mich ab jetzt beschäftigen, um mir selbst und der Welt einen Wert-vollen Dienst zu erweisen?
Jetzt gilt es also zunächst ihr, unserer Seele, einen Dienst zu erweisen und uns auf den Weg zu machen, diese Fragen gemeinsam mit ihr zu beantworten.