Kapital bringt optimale Rendite, wenn es bewusst und perfekt gemanagt wird. Es sich in guter Umgebung mit dem richtigen Risikoprofil arbeiten kann. Heerscharen von Mitarbeitern in den Finance-Abteilungen der Unternehmen unserer Welt zeugen davon, dass Unternehmen das erkannt haben. Auch “Humankapital” braucht optimale Gegebenheiten, um seine volle produktive Kraft entfalten zu können. Und da ziehen Gewitterwolken am Horizont auf.
In der modernen Arbeitswelt treffen unterschiedliche Generationen aufeinander: Traditionalisten, Babyboomer, Generation X, Millennials und Generation Z. Jede dieser Gruppen bringt ihre eigenen Werte, Arbeitsstile und Kommunikationspräferenzen mit. Diese Verschiedenartigkeit kann zu erheblichen Kommunikationsproblemen und Konflikten führen. Nasen werden gerümpft, “Papa erzählt aus dem Krieg” wird gedacht, wenn der Boomer das Wort erhebt – das sind noch die amüsanten Folgen. Wenn sich aber massive Konflikte ergeben, weil “das Junggemüse sich mal wieder gönnt, kein Protokoll zu schreiben” oder “Verbindlichkeit wäre mal ein ganz neuer Ansatz” gestöhnt wird, weil “die Kids” (im Unternehmen) bewährte Basics, die dem Boomer wichtig sind, ignorieren…

Kommunikationsprobleme zwischen den Generationen

1. Unterschiedliche Kommunikationsstile

Ältere Generationen bevorzugen oft formelle Kommunikationswege. Ein persönliches Gespräch oder ein Telefongespräch sind für sie die bevorzugten Mittel, um wichtige Themen zu besprechen. Emails werden präzise und ausführlich formuliert, Meetings sind klar strukturiert und folgen einer festen Agenda. Dass man da bewusst eine nette Anrede formuliert, ist für sie selbstverständlich.

Jüngere Generationen hingegen setzen vermehrt auf digitale Kommunikationstools. Sie nutzen Messaging-Apps, Social Media und kurze, informelle Emails. Für sie ist Schnelligkeit wichtiger als formelle Strukturen. Diese Unterschiede können leicht zu Missverständnissen führen. Wenn ein Millennial eine kurze, prägnante Nachricht sendet, fühlt sich der Babyboomer schnell unhöflich behandelt oder unzureichend wahrgenommen.

2. Erwartungen an die Kommunikationsfrequenz

Die Häufigkeit und Art der Kommunikation können ebenfalls zu Spannungen führen. Ältere Mitarbeiter sind es gewohnt, regelmäßig und ausführlich zu kommunizieren, während jüngere Kollegen oft eine weniger häufige, aber dafür schnellere Kommunikation bevorzugen. Dies kann zu dem Gefühl führen, dass die eine Generation nicht ausreichend informiert oder engagiert ist.

3. Umgang mit Feedback

Der Umgang mit Feedback ist ein weiterer Punkt, der zu Konflikten führen kann. Ältere Generationen erwarten oft konstruktives und direktes Feedback, das in persönlichen Gesprächen gegeben wird. Jüngere Generationen bevorzugen hingegen häufig kontinuierliches, informelles Feedback, das schnell und oft digital vermittelt wird. Dieser Unterschied kann zu Missverständnissen und Frustration führen, wenn Feedback nicht in der erwarteten Form gegeben oder empfangen wird.

Ausblick: Zunehmende Probleme ohne bewusste Maßnahmen

Die aktuellen Kommunikationsprobleme zwischen den Generationen sind nur ein Vorgeschmack auf die Herausforderungen, die noch kommen werden. Die Arbeitswelt wird immer diverser, und neue Technologien verändern die Art und Weise, wie wir kommunizieren und zusammenarbeiten. Ohne bewusste Maßnahmen werden die Konflikte zwischen den Generationen zunehmen.

Maßnahmen zur Nutzung der Verschiedenartigkeit als Ressource

Um die Herausforderungen zu meistern und die Vielfalt der Generationen als Ressource zu nutzen, sollten Unternehmen die folgenden Schritte in Betracht ziehen:

Der “Wo-stehen-wir-Workshop”

Haben wir überhaupt ein Problem? Diese Frage sollte zuallererst geklärt werden. Workshops, professionell durchgeführt mit kreativen Elementen, die Raum schaffen um zu verstehen, ob das Problem bei uns im Unternehmen überhaupt besteht sind ein hervorragendes Mittel. Und Sie sind nicht die erste Unternehmerin oder der erste Unternehmer, der überzeugt ist, dass das in seinem Unternehmen keine Rolle spielt! 😉

Förderung der Kommunikationskompetenz

Schulungen und Workshops, die auf die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten abzielen, können dazu beitragen, das Verständnis für unterschiedliche Kommunikationsstile zu erhöhen. Mitarbeiter lernen, wie sie effektiv mit Kollegen verschiedener Generationen kommunizieren können.

Etablierung von Mentoring-Programmen

Mentoring-Programme, bei denen ältere und jüngere Mitarbeiter zusammenarbeiten, können den Austausch von Wissen und Erfahrungen fördern. Ältere Mitarbeiter können ihr Wissen und ihre Erfahrung weitergeben, während jüngere Kollegen neue Technologien und moderne Arbeitsweisen einbringen.

Flexibilität und Anpassung der Kommunikationsmittel

Unternehmen sollten flexible Kommunikationsstrategien entwickeln, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Generationen gerecht werden. Dies kann die Einführung von verschiedenen Kommunikationskanälen umfassen, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter auf die für sie geeignete Weise erreicht werden.

Schaffung einer inklusiven Unternehmenskultur

Eine Unternehmenskultur, die Vielfalt und Inklusion fördert, kann dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und das Verständnis zwischen den Generationen zu verbessern. Regelmäßige Team-Building-Aktivitäten und generationenübergreifende Projekte können dazu beitragen, eine harmonische und produktive Arbeitsumgebung zu schaffen.

Fazit

Die Verschiedenartigkeit der Generationen in Unternehmen birgt großes Potenzial, Sie ist ein Teil einer Unternehmenskultur, die die Diversität der Mitarbeiter als Ressource erkennt. Sie kann aber auch zu erheblichen Kommunikationsproblemen und Konflikten führen. Ohne bewusste Maßnahmen werden diese Probleme in Zukunft weiter zunehmen. Unternehmen, die die Vielfalt als Ressource und Potenzial erkennen und diese Potenzial zielgerichtet fördern, können jedoch von den unterschiedlichen Stärken der Generationen profitieren und eine innovative und dynamische Arbeitsumgebung schaffen. Eine effektive Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Generationen ist der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg und Zufriedenheit am Arbeitsplatz.